Meeresdonner: Ein Isaac-Bell-Roman (German Edition) by Clive Cussler & Justin Scott

Meeresdonner: Ein Isaac-Bell-Roman (German Edition) by Clive Cussler & Justin Scott

Autor:Clive Cussler & Justin Scott [Cussler, Clive]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-04-20T22:00:00+00:00


TEIL DREI – HOLLYWOOD

26

General Christian Semmler lachte Irina Viorets aus.

»Natürlich will er sein eigenes Wachpersonal mitbringen. Er ist vorsichtig. Was erwarten Sie von einem ›Versicherungsmann‹?«

»Wie soll ich wissen, was ich erwarten kann? Ich bin kein Soldat, ich bin nur eine Künstlerin.«

»Sie sind ›nur eine Künstlerin‹, so wie eine Kobra nur eine Schlange ist.«

»Sie haben kein Recht, mich zu verspotten. Ich habe genau das getan, was Sie verlangt haben.«

»Und das werden Sie weiterhin tun.« Christian Semmler verfolgte, wie sie ihren Mut sammelte, dann zog er ihr brutal den Boden unter den Füßen weg. »Nein! Um die Frage zu beantworten, die Ihnen auf Ihren reizenden Lippen liegt, ich habe keine Nachrichten von Ihrem Verlobten.«

»Sie haben es mir versprochen«, sagte sie niedergeschlagen.

»Ich habe versprochen, dass ich versuchen würde, etwas von ihm zu erfahren.«

Er sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Als er Mitleid bekundete, war es kein echtes Mitleid, sondern nur eine andere Taktik, um sie bei der Stange zu halten. »Ich kann Ihnen jedoch mitteilen, dass er immer noch in Deutschland ist – und damit in Sicherheit.«

»Im Gefängnis.«

»Wenn mir die Geheimpolizei des Zaren im Nacken säße«, erwiderte Christian Semmler mit vernichtender Geringschätzung für ihren armseligen Geliebten, »wäre ich lieber in einem deutschen Gefängnis als draußen. Die Ochrana ist in ihren Methoden genauso entschlossen wie grausam. Damit Sie ein wenig beruhigt sind, sollten Sie daran denken, dass Ihr junger Mann im Herzen Preußens sicher in einem Gefängnis der kaiserlichen deutschen Armee sitzt. Und dass niemand ohne meine persönliche Erlaubnis dieses Gefängnis betreten darf. Oder übrigens auch verlassen.«

»Darf ich jetzt gehen?«, fragte sie und erhob sich entschlossen und mit Würde.

Sie war eine starke Frau, musste Semmler zugeben. Er hatte eine gute Wahl getroffen. Eine bessere als sie. Der Narr, den sie heiraten wollte – einer von den paar Tausend verarmten Prinzen ihres Volks –, hatte ein närrisches Attentat im Namen irgendeiner seltsamen russischen Mischung aus Demokratie und Sozialismus total vermasselt. Was Semmler alle Druckmittel in die Hand gab, die er brauchte, um Irina Viorets zu zwingen, die Operation Donar zu unterstützen.

»Sie dürfen gehen«, sagte er. »Sorgen Sie dafür, dass Lynds schnellstens in sein Labor einziehen kann, und dann tun Sie alles Notwendige, damit er endlich mit seiner Arbeit beginnt.«



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